Department für Geographie
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Innovationen für ein nachhaltiges Land- und Energiemanagement auf regionaler Ebene (INOLA)


Fachgebiet: Fernerkundung, Geo-Informationssysteme, Geographische Gesellschaft-Umwelt-Forschung, Modellierung, Politische Geographie, Regionale Geographie, Sozialgeographie
Gefördert durch: BMBF
Förderkennzeichen: 033L155AN

Projektleitung: Dr. Anne von Streit
Projektwissenschaftler: , , , Prof. Dr. Wolfram Mauser, , , , Dr. Andrea Reimuth, Teilprojektleitung LGGF: Dr. Monika Prasch; Projektbeirat: Prof. Binder, Prof. Mauser

Laufzeit: 10/2014 - 09/2019

Die Transformation des deutschen Energiesystems in Richtung erneuerbare Energien wurde mit der im Juni 2011 beschlossenen Energiewende weiter befördert. Inzwischen treten neben den unbestreitbaren Erfolgen und künftigen Chancen auch die mit der Energiewende verbundenen Probleme immer deutlicher zu Tage. Insbesondere führen die Flächenansprüche erneuerbarer Energien zu Raumnutzungskonflikten (z.B. Naturschutz, Tourismus, Landwirtschaft und Wohnen) und Akzeptanzproblemen auf regionaler und lokaler Ebene.

Das transdisziplinäre Projekt INOLA (Innovationen für ein nachhaltiges Land- und Energiemanagement“ auf regionaler Ebene) verfolgt das Ziel, in der Modellregion Energiewende Oberland in enger Abstimmung zwischen kommunalen und regionalen Akteuren sowie der Wissenschaft den Übergang zu einem nachhaltigeren Landnutzungs- und Energiesystem zu gestalten.

Die Untersuchungsregion Energiewende Oberland besteht aus drei Landkreisen (Bad Tölz – Wolfratshausen, Miesbach und Weilheim – Schongau) im südlichen Stadt-Umland-Bereich der Landeshauptstadt München. Hier konnten sich in den letzten Jahren neue, regionale Governancestrukturen wie die Bürgerstiftung Energiewende Oberland (EWO) erfolgreich etablieren, die sich zusammen mit regionalen Akteuren und Institutionen engagiert für die Energiewende einsetzen und gemeinsam die Vision von einer CO2-neutralen Region bis 2035 formulierten. Bei der Region handelt es sich um eine wirtschaftlich dynamische Region mit einer konstanten bzw. leicht wachsenden Bevölkerung, in der der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche in den nächsten 20 Jahren deutlich ansteigen wird. Die Landoberfläche wird zu sehr unterschiedlichen Zwecken intensiv genutzt, wobei wesentliche, z.T. miteinander konkurrierende Nutzungen die Nahrungsmittelproduktion, die Energieproduktion, die touristi­sche Nutzung und die Nutzung als Siedlungs- und Verkehrsfläche sind. Diese Flächenkonkurrenzen stellen einen Grund dafür dar, dass trotz des guten naturräumlichen Potentials und des großen etablierten Akteursnetzwerkes der regionale Anteil von erneuerbaren Energien im bayern- und deutschlandweiten Vergleich in der Region Energiewende Oberland noch unterdurchschnittlich ist.

Das Ziel des Projektes ist die inter- und transdisziplinäre Erarbeitung von Systemlösungen für ein nachhaltiges Landnutzungs- und Energiesystem in der Region Energiewende Oberland. Hierbei geht es zentral um die Fragen: Welche sozialen und technischen Innovationen sind notwendig, um ein nachhaltiges Landnutzungs- und Energiesystem auf regionaler Ebene interkommunal und landkreisübergreifend zu etablieren und wie kann der Innovationsprozess reflexiv gestaltet werden?

Die regionalen Stakeholder sehen Ansatzpunkte für die im vorliegenden Projekt angestrebten Ziele vor allem in den Bereichen der nachhaltigen Flächennutzung und eines energieeffizienteren Siedlungssystems, energetischer Sanierung, einer dezentralen Strom- und Wärmeversorgung sowie der Speicherung regenerativer Energien, wobei Akzeptanzfragen sowie bestehende Interessens- und Nutzungskonflikte immer berücksichtigt werden müssen. Zudem benötigt die angestrebte Systemlösung trotz des großen Akteursnetzwerkes in der Region ein Forum, um interkommunale und landkreisübergreifende Prozesse im Bereich eines nachhaltigen Landnutzungs- und Energiesystems in der Region anzustoßen, zu begleiten und umzusetzen. Die bereits gut in der Region vernetzte Bürgerstiftung Energiewende Oberland (EWO) hat das Potential, diese landkreisübergreifenden Prozesse zu unterstützen.

Die Struktur des Projektes spiegelt die enge Kooperation von Wissenschaft und Praxis wider. Die sogenannte inter- und transdisziplinäre Innovationsgruppe setzt sich zusammen aus der wissenschaftlichen Leitung (Dr. Anne von Streit, Department für Geographie, LMU München) und der Co-Leitung aus der Praxis (EWO) sowie NachwuchswissenschaftlerInnen der des Departments für Geographie der LMU München (Teilprojektleitung am Lehrstuhl für Geographie und geographische Fernerkundung Dr. Monika Prasch), der Hochschule Kempten, des ifo Instituts München und den Stadtwerken Bad Tölz als weiterem Praxispartner. Die Begleitgruppen (interne und externe Begleitgruppe) bestehen aus mehr als 40 VertreterInnen der Landkreise und Kommunen, der regionalen Energieversorger, der Land- und Forstwirtschaft, VertreterInnen von Vereinen und Verbänden und Wirtschaft und Tourismus sowie den LehrstuhlinhaberInnen (Prof. Dr. Claudia R. Binder und Prof. Dr. Wolfram Mauser).

Das Kernprodukt des Projektes ist ein Innovationskonzept, das Regionen mit dem notwendigen Prozesswissen ausstatten soll, um einen Transformationsprozess zu einem nachhaltigen Landnutzungs- und Energiesystem erfolgreich zu gestalten.

 

 

 

 

 

 


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