Department für Geographie
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Sicherheit und Risiko bei der touristischen Destinationswahl - eine interkulturelle Untersuchung am Beispiel der Destination Israel


Fachgebiet: Tourismusgeographie
Gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Förderkennzeichen: SCHM 850/20-2

Projektleitung: , Prof. Dr. Jürgen Schmude
Projektwissenschaftler: ,

Laufzeit: 06/2017 - 10/2018

Insbesondere in der heutigen Zeit, in der die Anzahl der weltweiten Terroranschläge zunimmt und eine immer größere Anzahl an Destinationen betroffen, gewinnt die Relevanz des Themas Sicherheit und Risiko im Tourismus an Bedeutung. Sicherheit gilt als Grundvoraussetzung für die touristische Entwicklung einer Destination und Sicherheitsrisiken beeinflussen wesentlich die Entscheidung von Touristen eine bestimmte Destination zu besuchen. Die tatsächlichen Sicherheitsrisiken sind dabei weniger entscheidend als die individuelle Wahrnehmung der Risiken, da es sich bei der Destinationswahl um einen komplexen Wechselwirklungsprozess zwischen den Erwartungen, Annahmen und Einstellungen des Touristen einerseits, sowie dem Angebot und den Eigenschaften der Destinationen andererseits handelt. Eigene Erfahrungen aus bisherigen Reisen, aber auch die Lebensverhältnisse und Sicherheitsbelange im Quellmarkt spielen bei der Entscheidung für bzw. gegen eine Destination eine besondere Rolle.

Aufbauend auf bisherigen Forschungsergebnissen konzentriert sich dieses Forschungsprojekt aufbauend auf einem derzeit laufenden DFG-Projekt (Die Bedeutung von Sicherheit als Einflussfaktor der Destinationswahl von Touristen – das Beispiel Israel SCHM 850 / 20 1) deshalb auf den Faktor Nationalität und kultureller Hintergrund in der Destinationswahl bezüglich Risikodestinationen. Ziel ist es, Ähnlichkeiten und Differenzen zwischen Herkunftsländern in der Risikowahrnehmung und der Entscheidung, eine risikoreiche Destination zu besuchen, zu ermitteln.

Die Methodik und wesentliche Erkenntnisse zum individuellen Destinationswahlprozess deutscher Touristen werden auf vier weitere, für das Fallbeispiel Israel wichtige Quellmärkte übertragen und weiterentwickelt. Das Thema wird dabei aus zwei unterschiedlichen Perspektiven betrachtet: Die Makroebene dient zur Analyse von Reiseströmen aus den verschiedenen Quellmärkten nach Israel, um zeitliche und räumliche Auswirkungen von Terrorismus auf Tourismus zu verstehen. Die Mikroebene wird im nächsten Schritt angewandt, um kollektive Reiseentscheidungen auf der individuellen Ebene von Touristen mit Hilfe von quantitativen und qualitativen Ansätzen nachzuvollziehen. Die Verbindung von verschiedenen Perspektiven und methodischen Ansätzen erlaubt eine ganzheitliche Betrachtung von Destinationswahl im Kontext von Risiko und Unsicherheit, die bisher in diesem Forschungsfeld weitgehend fehlt. Hierdurch liefert das Gesamtprojekt insgesamt Erkenntnisse für die Tourismusforschung, die über den bisherigen Forschungsstand hinausgehen: 1) die Integration einer geographischen Perspektive in die tourismuswissenschaftliche Forschung zu Sicherheit und Risiko in der Reiseentscheidung und Destinationswahl; 2) die Bewertung des Einflusses von Nationalität und kulturellem Hintergrund auf die subjektive Wahrnehmung von Risiken und individuelle Destinationswahlprozesse und 3) die Entwicklung von nachfrageseitigen Tourismusmodellen mit quellmarktspezifischen Einflussfaktoren.



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