Department für Geographie
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Methodik

Untersuchungsgebiete

ökoEnergieland und die Energieregion Weiz-Gleisdorf wurden als Untersuchungsgebiete für dieses Forschungsprojekt ausgewählt, da sie signifikante Unterschiede in ihren Anfangsbedingungen, angewendeten Strategien und dem Ablauf der Energietransition aufweisen.

Die Stadt Güssing begann ihren Weg in die Energieautarkie mit der Entscheidung des Bürgermeisters im Jahr 1990 vollständig aus fossilen Energien auszusteigen. Dies führte zu einem erfolgreichen Ausbau der lokalen Energieversorgung, einem signifikantem Anstieg der regionalen Wertschöpfung und zu neuen Arbeitsplätzen. Das Konzept wird nun auf den gesamten Bezirk ausgeweitet. Im Jahr 2005 wurde der regionale Verein ökoEnergieland gegründet.

Güssing-ökoEnergieland


Die Energieregion Weiz–Gleisdorf, gegründet im Jahr 1996, verzeichnet zahlreiche abgeschlossene Energieprojekte, beispielsweise innovative Lösungen im Passivhausbau, hochwertige energetische Sanierung von großvolumigen Gebäuden und Anwendungen von Solartechnologie. Kürzlich konzentriert sich die Energieregion auf E-Mobilität. Beide Regionen wurden mehrmals in nationalen und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet.

Energieregion Weiz-Gleisdorf


Forschungsansatz

Unser konzeptioneller Ansatz verbindet Elemente aus der Transitionstheorie, Politikgestaltung und -verbesserung und Modellierung von Mensch-Umwelt-Systemen. Abbildung 1 zeigt, wie die Wahrnehmung und Entscheidungsfindung von Stakeholdern und deren Handlungen die Umwelt (hier Ressourcen- und Energieflüsse) beeinflussen. Die Veränderungen im Umwelt-System werden wiederum von den Stakeholdern wahrgenommen. Die festgelegten Ziele werden mit den wahrgenommenen Effekten verglichen und an diese angepasst. Diese Anpassung führt zu neuen Aktivitäten. Die Interaktionen im Mensch-Umwelt-System werden durch äußere Rahmenbedingungen, wie den Klimawandel, oder durch nationale oder EU Politiken, wie beispielsweise Subventionen oder Bildungsprogramme, beeinflusst. Ein wesentliches Element des Regelwerks ist die Charakterisierung der Entscheidungsfindung von Stakeholdern, wobei (i) die Ziele und Interessen des Einzelnen, (ii) regionale Faktoren und örtliche Umweltbedingungen, sowie (iii) externe Faktoren berücksichtigt werden.

Framework

Projektablauf

Das Forschungsprojekt ist in einen Kick-off Workshop und drei Module gegliedert. Die Projektdauer beträgt 36 Monate mit Beginn im April 2011.

Projektablauf


Modul 1
untersucht die Transitionsdynamik in den Untersuchungsregionen und beinhaltet die Untersuchung folgender Punkte: (i) die Entwicklung der physischen Ressourcen der Region, (ii) die Entwicklung der Energienachfrage, (iii) die industrielle Entwicklung in der Region, (iv) sozioökonomische Faktoren, die die Investitionen in Haushalten und KonsumentInnenentscheidungen beeinflussen, (v) Politiken und externe Rahmenbedingungen, und (vi) die Entwicklung einer Stakeholder-Karte und eines Stakeholder-Netzwerks. Darüber hinaus analysieren wir die relevanten internen und externen Faktoren, die die Interaktionen im Mensch-Umwelt-System beeinflussen.

Modul 2 modelliert und simuliert die Transitionen in den Untersuchungsgebieten Güssing und Energieregion Weiz-Gleisdorf. Das Modell integriert technische, physische, soziale und individuelle Aspekte und identifiziert kritische Rückkopplungen und Verzögerungen. Es verbindet ein Energieflussmodell mit einem Verhaltensmodell, um die Auswirkungen von Politiken auf Entscheidungen von Stakeholdern und auf die Energieinfrastruktur zu simulieren und zu bewerten.

Modul 3 entwickelt Empfehlungen für Politische Maßnahmen, die in der Lage sind, die Gründung, Entwicklung und Nachhaltigkeit von Energieregionen zu unterstützen. Diese Politikempfehlungen werden mithilfe des entwickelten Modells simuliert und bewertet sowie in einem transdisziplinären Workshop überprüft.